Interview: AquaVentus bekräftigt Forderung nach einem Zeitplan

AquaVentus, ein innovatives Vorhaben, das große Mengen an Offshore-Windenergie zur Herstellung von grünem Wasserstoff nutzen will, steht vor Hürden. Die deutsche Regierung verzögert die Ausschreibung für das Projekt und einem Pilotprojekt, welches für den Plan zentral ist, wird die EU-Förderung verwehrt. Das bekräftigt Geschäftsführer Robert Seehawer in einem Interview mit dem englischsprachigen Fachmagazin Recharge. Wo wir als deutsche und europäische Energiewirtschaft noch besser werden können und welche regulatorischen Rahmenbedingungen es noch braucht, erklärt Seehawer ausführlich im Interview.

Die AquaVentus-Initiative, angesiedelt rund um die Nordseeinsel Helgoland (erstmals vorgestellt im Jahr 2020), hat das Ziel, bis zum Jahr 2035 ausreichend Offshore-Windkraft zu nutzen, um eine Elektrolysekapazität von 10 GW für die Produktion von grünem Wasserstoff zu ermöglichen. Dieser soll dann über spezielle H2-Pipelines an Land transportiert werden.

Das AquaVentus-Projekt zeichnet sich durch mehrere Vorteile aus, die es zu einem Leuchtturmprojekt für die Energiewende des Landes machen:

1. Dekarbonisierung der Industrie: Grüner Wasserstoff kann fossile Brennstoffe in zahlreichen Industriezweigen ersetzen, die für einen erheblichen Teil der CO2-Emissionen verantwortlich sind. Der Einsatz von grünem Wasserstoff in der Stahl-, Zement- und Chemieindustrie trägt zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen und zum Erreichen der Klimaziele bei.

2. Energiesicherheit: Die Produktion von grünem Wasserstoff aus heimischen Ressourcen wie Windkraft verringert die Abhängigkeit von Energieimporten aus politisch instabilen Regionen. Dies stärkt die Energiesicherheit Deutschlands und reduziert die Anfälligkeit für Preisschwankungen auf dem globalen Energiemarkt.

3. Wertschöpfung und Arbeitsplätze: Das AquaVentus-Projekt schafft neue Wertschöpfungsketten und Arbeitsplätze in der maritimen Wirtschaft, in der Wasserstoffproduktion und im Bereich der Wasserstoffanwendungen. Dies fördert die regionale Entwicklung und stärkt die Innovationskraft Deutschlands.

4. Exportpotenzial: Deutschland kann durch seine Vorreiterrolle im Bereich der grünen Wasserstofftechnologie zu einem Exporteur von Know-how und innovativen Produkten werden. Dies kann die deutsche Wirtschaft stärken und einen Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels auf globaler Ebene leisten.

5. Nachhaltige Mobilität: Grüner Wasserstoff kann als emissionsfreier Kraftstoff für Verkehrsträger wie Busse, LKW und Schiffe eingesetzt werden. Dies trägt zur Dekarbonisierung des Verkehrssektors und zur Verbesserung der Luftqualität in Städten bei.

Herausforderungen und Chancen:

Trotz der vielversprechenden Vorteile des AquaVentus-Projekts sind einige Herausforderungen zu bewältigen:

  • Hohe Investitionskosten: Die Anfangsinvestitionen für die Errichtung der Offshore-Windkraftanlagen, der Elektrolyseure und der Wasserstoffinfrastruktur sind beträchtlich.

  • Marktentwicklung: Die Nachfrage nach grünem Wasserstoff muss sich noch weiterentwickeln, um die Wirtschaftlichkeit der Produktion und des Transports zu gewährleisten.

  • Regulatorische Rahmenbedingungen: Ein klarer und stabiler regulatorischer Rahmen ist erforderlich, um Investitionen in grüne Wasserstoffprojekte zu fördern.

Mit der politischen Unterstützung, innovativen Lösungen und dem Engagement der Industrie hat das AquaVentus-Projekt das Potenzial, diese Herausforderungen zu meistern und zu einem Vorzeigeprojekt für die Energiewende in Deutschland und darüber hinaus zu werden.

Sehr gut. Danke. unterstützt die Energiewende sowie den Markthochlauf von Wasserstoff kommunikativ - als PR-Partner von AquaVentus.

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